Das kam so

Vor einigen Jahren hab ich einen buddhistischen Gelehrten in einem Nebensatz sagen hören, dass wir die Welt an 1 Tag ändern könnten, wenn wir es wollten. Ich hab das damals nicht verstanden. Ich war sogar sauer - weil es irgendwie nach Zauberei klingt, man uns aber leider den Zauberspruch vorenthält. Da fühlt man sich, als wär man zu blöd. Irgendwann machte es Klick. Es wär in der Tat ganz einfach, denn ohne uns geht gar nichts. 

Mit Nichts viel erreichen

Die Idee ist noch nicht einmal neu. "Stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin" wurde zusammen mit der weissen Taube zum Symbol der Friedensbewegung in den 80er Jahren. Kriegsdienstverweigerer wurden damals gesellschaftstauglich, das war eine coole Zeit. Aber irgendwie hat das nicht gereicht, schlimmer denn je haben wir heute maßlose Gier nach Geld und Macht und Kriegswahn. Unser Weltenalltag? Habgier, Täuschung, Ausbeutung, Tierquälerei, Sklaverei, Genozid, Ökozid, Overkill. Es ist, als würden wir uns selber kannibalisieren.  

Besser  1 Tag Nichts Tun. Das bringt mehr Wert

 


Susanne Fritz, Hamburg 2015

 

 

Alles was vorstellbar ist, ist machbar

Reiche Menschen wissen das, nur leider macht viel Geld allzu oft ein gesundes Vorstellungsvermögen kaputt.
Das Pendant: Je ärmer Menschen sind, desto machtloser fühlen sie sich oft.
Zu Unrecht, denn sie besitzen die stärkste Macht überhaupt: Abhängigkeit, aber nicht ihre.
Führungspositionen kann man jederzeit austauschen, die Gemeinschaft nicht. Politik und Wirtschaft sind von der Gemeinschaft abhängiger, als sich die meisten vorstellen können. 

Wenn es aber schon an der Vorstellung scheitert, wird's schwierig. Also stell es dir vor.

Die stärkste Macht für gute Vorstellungen ist die friedlichste Demonstration ever: 
Wenn alle gemeinsam 1 Tag nichts tun
 

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Manche mögen glauben, ich setze mich für die vielbeschworene Gerechtigkeit ein. Ja, das auch, unbedingt.
Doch es ist ein Irrtum zu glauben, die Armen seien die Guten, wenn sie die Reichen wären. Es ist nur leider kein Irrtum, dass Reichtum mit Armut niemals nachhaltig zu einem Höhenflug aufsteigen, sondern immer gemeinsam untergehen. Mit der heutigen Technik ist das Risiko grösser denn je. Die Frage ist und bleibt:
Wie stark ist die Gemeinschaft und wann ist eine Gemeinschaft wirklich stark?

Ergo: Horrorszenarien können sich alle vorstellen. Aber was noch?